Berichte

Bienenrassen in Südtirol:

  • Apis mellifera carnica Pollmann (Krainer- oder Kärtner- Biene)

    Ihr äußeres Erscheinungsbild ist grau. Sie stammt ursprünglich aus Slovenien und Österreich. Diese Rasse ist im deutschsprachigen Raum sehr weit verbreitet und hat einige gute Eigenschaften, darunter Sanftmut, Wabenstetigkeit, Sparsinn, Sammeleifer und Winterfestigkeit. Nachteilige Eigenschaften sind die große Schwarmneigung, Nosemaanfälligkeit und der schwache Bautrieb. Durch das Bestreben nach extremer äußerer Einheitlichkeit und Flügelindex hat die Carnica die Vitalität von früher verloren und trotz jahrzehntelanger Zuchtbemühungen trifft man immer wieder auf aggressive Völker.

  • Apis mellifera ligustica Spinola (Italienerbiene)

    Ihr äußeres Erscheinungsbild ist lederfarben bis hellgelb. Sie stammt aus Italien. Die gelbgoldfarbene Ligustica (aurea "Goldbiene") stammt aus der Gegend von Bologna. Die Ligustica ist weltweit die am meisten verbreitete Biene. Sie eignet sich für ergiebige Trachtgebiete. Die guten Eigenschaften der Ligustica sind: Sanftmut, Fruchtbarkeit, Schwarmträgheit und der rege Bautrieb. Nachteilig ist Ihre mangelhafte Vitalität, jeden Tropfen Honig in Brut umzusetzen und die Winterfestigkeit. Das Beispiel Finnland zeigt uns aber, dass es auch Varietäten gibt die sehr winterfest sein müssen, denn dort gibt es nur Ligustica.

  • Apis mellifera buckfast (Bruder Adam)

    Vom Äußeren ist die Buckfastbiene lederfarben. Ihr Ursprung ist die Zuchtarbeit von Bruder Adam (Karl Kehrle) vom Kloster Buckfast Devon Südengland. Sie wurde von Bruder Adam in nicht weniger als siebzig Jahren (nach den mendlischen Gesetzen) gezüchtet. Ihre positiven Eigenschaften sind: die extreme Sanftmut, Schwarmträgheit, Bautrieb, Krankheitsunempfindlichkeit und die gute Honigleistung. Nachteilig hat sich erwiesen, dass Sie sich mehr verfliegt als die Carnica, was sich unter Buckfastvölker nicht negativ auswirkt. Bei mehreren Bienenrassen muss eine Einzelaufstellung vorgenommen werden. Die Buckfastbiene ist eine Kreuzungszucht, aber genau so erbfest wie andere Bienenrassen. Wie der jahrelange "Stechversuch" (Kreuzung zwischen Buckfast, Carnica und Landrasse), ergeben hat, führt eine Kreuzung mit der Buckfastbiene zu keiner negativen Auswirkung auf Stechlust, sondern im Gegenteil zu friedlicheren Völkern. Der Stechversuch wurde von neun deutschen Bieneninstituten durchgeführt. Die Buckfastbiene ist sehr beliebt bei Berufs- und Nebenerwerbsimker.

Die Alpenrosentracht im Sarntal 2003:

  • Bergfreunde, Blumenliebhaber und Imker kommen im Sarntal zwischen Ende Mai und Anfang Juli, wenn die Alpenrose (lat.Rhododendron) in prächtiger Blute ist, besonders auf Ihre Kosten. Es ist das „Rot“ der Alpenrosen, das großflächig äußerst landschaftswirksam die Welt des Sarntals prägt. Besonders am Übergang vom Wald zu den alpinen Rasen findet sich der Lebensraum der Alpenrose, bis in einer Höhe von 2100 Meter. Im Sarntal kommt hauptsächlich die rostblättrige Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) mit ihrer leuchtendroten Farbe vor. Beheimatet ist sie auf silikathaltigen, sauren Böden. Die Alpenrosen sind extrem frostempfindlich und brauchen im Winter eine dicke Schneedecke. Durch die kurze Vegetationszeit im Gebirge bildet die Alpenrose ihre Knospen bereits im Herbst für den kommenden Sommer. Die Alpenrosen sind geschützt, ein kleiner Handstrauß von 15 Stück darf jedoch gepflückt werden.

  • Bei Stämmen mit einem Durchmesser von 1-2 cm wurde ein Alter von nahezu 100 Jahren festgestellt. Die Alpenrose honigte im Jahr 2003 besonders gut. Zunahmen bis zu 10 kg täglich waren zuverzeichnen. Der durchschnittliche Honigertrag lag bei 40 kg pro Bienenvolk. Durch die extreme Wärme im Sommer 2003 betrug die Blütenzeit der Alpenrose nur 2 Wochen. Der Alpenrosenhonig hat ein sehr feines Aroma und hat eine glasklare Farbe. Er ist bei Honigkunden sehr beliebt. Leider gibt es nur alle 10 Jahre eine ergiebige Tracht, hautsächlich wegen der niedrigen Temperaturen im Gebirge und wegen Schneemangel im Winter.